Januar 1945. Noch vier Monate wird der Krieg Europa beherrschen. Die Fronten im Osten brechen ein, die deutsche Wehrmacht ist auf dem Ruckzug. Die Menschen in Schlesien und Ostpreußen fliehen vor der nahenden Front und hoffen auf Rettung im Westen, wahrend die Menschen dort in Kellern und Bunkern Schutz vor den anhaltenden Bombenangriffen suchen. Eine Stadt nach der anderen wird in Trummer gelegt. Zweihundert bis Dreihunderttausend schlesische Fluchtlinge geraten in die Angriffe auf Dresden. Die endlosen Elendszuge, die sich auf den vereisten Straßen Ostpreußens hinziehen, werden von zuruckflutenden Wehrmachtsverbanden eingeholt und uberrollt. Auch der Treck aus Quittainen, einem der Donhoffschen Guter, bleibt im Chaos der allgemeinen Auflosung stecken und zwingt die Fluchtenden zur Ruckkehr. Umsonst die wochenlangen Vorbereitungen von Marion Grafin Donhoff fur die Evakuierung des Dorfes. Die NSDAP hatte ein striktes Fluchtverbot verhangt, und als dieses aufgehoben und durch einen Raumungsbefehl ersetzt wurde, war es zu spat. Was geschah dann in Quittainen? Das erzahlt Irmgard G.. In ihren Erinnerungen ersteht auch ein lebendiges Bild des Gutslebens, bevor die Gemeinschaft aus ihrem friedlichen Arbeits- und Lebensrhythmus herausgerissen wurde. Die miteinander verflochtenen Ereignisse in Ost und West haben Renate Golz- Fleischmann zu einem reflektierenden Ruckblick auf das III. Reich, Hitler, den Krieg und die Folgen fur die Deutschen veranlasst. Zeithistorische und biographische Elemente und Aussagen von Zeitzeugen verbinden sich in einer Collage zu einer ganzheitlichen Dokumentation. "Ich habe mit wachsendem Interesse Ihre beeindruckende und spannende Dokumentation gelesen. Es ist gerade fur die nachfolgende Generation sehr wichtig, dass solche Lebensgeschichten veroffentlicht werden. Dank Ihrer breiten historischen Kenntnisse haben Sie die einzelnen familiaren Ereignisse uberzeugend in die großeren Zusammenhange eingeordnet." Dr. Ulrich Wagner, Ltd. Archivdirektor der Stadt Wurzburg