Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Westfalische Wilhelms-Universitat Munster, 10 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Mitte des 18. Jahrhunderts etablierte sich das Schreiben von Briefen zu einer gesellschaftlich akzeptierten literarischen Form, in der vor allem Frauen eine ihnen bislang verweigerte offentliche Ausdrucksform fanden. Der Brief war das Kommunikationsmedium schlechthin. Mit dem Aufkommen neuer literarischer Formen und nicht zuletzt technischer Errungenschaften wie der Telekommunikation nahm seine Bedeutung jedoch gesamtgesellschaftlich wieder ab. Monika Marons Familiengeschichte Pawels Briefe basiert auf der Wiederentdeckung eines vergessenen Briefwechsels zwischen ihrem Großvater und seinen Kindern, welche die Rekonstruktion der eigenen Familienvergangenheit nach sich zieht. Diese Familiengeschichte ist von Bruchen in den Lebenslaufen der einzelnen Individuen gepragt, welche in der Textstruktur durch das Vergessen und Wieder-Erinnern gespiegelt werden. Die vorliegende Arbeit beschaftigt sich mit der Frage, wie Vergessen und Erinnern zu den Eckpfeilern eines Familienbildes und einer Identitatskonstruktion werden. Die Briefe spielen hierbei als ein die Bruche in der Familiengeschichte uberdauerndes Medium eine zentrale Rolle. Das kommunikative Gedachtnis wird mittels ihnen uberbruckt, sodass ein mehr oder minder unmittelbarer Zugang zu Geschehnissen außerhalb der eigenen Biographie (der Erzahlerin) moglich ist.
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