Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: 1,0, Universitat Potsdam (Institut fur Religionswissenschaft), 31 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie neben vielen anderen auch Ebach feststellt, ist Hiob in der Literatur- und Kunstgeschichte eine der am starksten rezipierten biblischen Figuren. Das ohnehin schon recht große Interesse von Kunstlern an dieser durch Gottesfurchtigkeit im Leiden, aber auch durch Auflehnung gegen einen vermeintlich ungerechten Gott gekennzeichnete Figur wurde im 20. Jahrhundert durch die Shoah nochmals gesteigert. So identifizierte etwa Nelly Sachs in ihrer Dichtung das Leiden Hiobs mit dem des judischen Volkes. Auch Susman tat dies in ihrem beruhmtesten Werk. Daneben waren auch Wolfskehl, Kolitz, MacLeish und viele weitere zu nennen. Das im Hiob-Buch geschilderte Problem hat aber naturgemaß auch besonders die Theologie und auch die Philosophie seit jeher beschaftigt. Exegeten streiten bis heute um die richtige Deutung des Buches, so es etwas wie 'richtige Deutungen' denn geben mag. Die im europaischen Raum durch Leibniz aufgeworfene Theodizee wird oft mit dem biblischen Hiob in Verbindung gebracht. Und auch namhafte Personlichkeiten, die von Hause aus nicht primar mit dem Bibelstudium beschaftigt waren, reizte das Buch Hiob, so etwa C.G. Jung oder Ernst Bloch. Grund genug also, das Buch Hiob naher zu betrachten und dies, trotz sich auch anbietender Interdisziplinaritat, vorerst zur Wahrung einer gewissen Übersicht aus moglichst religionswissenschaftlicher Perspektive. Der Titel der Arbeit scheint dabei vielleicht ein wenig vermessen, da sich Heerscharen von Forschern seit Jahrhunderten mit einzelnen im Titel angedeuteten Aspekten der Problematik beschaftigten. Trotzdem erscheint nur ein solch breiter Ansatz dem Hiobbuch und seiner Bedeutung gerecht zu werden. Einem solch schwierigen Versuch der differenzierten Zusammenschau sollte naturlich eine moglichst klare Strukturierung vorausgehen. So soll in einem ersten Schritt anhand der Darstellungen in der hebraischen Bibel die Grundlage fur weitere Betrachtungen gelegt werden. Da sich das 'Beispiel Hiobs', wie Kermani es formuliert, durch die Geschichte von allen drei großen monotheistischen Religionen zieht, muss Hiob und das Hiob-Problem nachfolgend auch aus der Sicht des Judentums, des Christentums und des Islams diskutiert werden, um dann eventuelle Gemeinsamkeiten und vielleicht auch markante Unterschiede aufzeigen zu konnen.