Gemeinsame Leitthemen der in diesem Band enthaltenen drei Studien sind die Ursprunge des Selbstverlustes und Wege der Selbstfindung. Das Drama des begabten, das heißt sensiblen, wachen Kindes besteht darin, daß es schon fruh Bedurfnisse seiner Eltern spurt und sich ihnen anpaßt, indem es lernt, seine intensivsten, aber unerwunschten Gefuhle nicht zu fuhlen. Obwohl diese "verponten" Gefuhle spater nicht immer vermieden werden konnen, bleiben sie doch abgespalten, das heißt: Der vitalste Teil des wahren Selbst wird nicht in die Personlichkeit integriert. Das fuhrt zu emotionaler Verunsicherung und Verarmung (Selbstverlust), die sich in der Depression ausdrucken oder aber in der Grandiositat abgewehrt werden. Die angefuhrten Beispiele sensibilisieren fur das nicht artikulierte, hinter Idealisierungen verborgene Leiden des Kindes wie auch fur die Tragik der nicht verfugbaren Eltern, die einst selbst verfugbare Kinder gewesen sind.