Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Westfalische Wilhelms-Universitat Munster (Institut fur Deutsche Philologie II), Veranstaltung: Seminar: Robert Walser, Romane und Prosaskizzen, 5 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Obgleich der Schweizer Schriftsteller Robert Walser in den vergangenen Jahren verstarkt in der Forschungsliteratur behandelt wurde, gehort er doch bis heute zu den am wenigsten beachteten großen Schriftstellern der Moderne. Walsers Protagonisten sind Vagabunden, Schelme und rebellische Dienerfiguren, die die entfremdeten Arbeitsverhaltnisse und Identitatsprobleme um die Jahrhundertwende offenbaren und dadurch zu 'sozialen Grenzgangern' werden. Auch das Motiv der Liebe - beeinflusst von den Vorstellungen der burgerlichen Gesellschaft - ist bei Robert Walser von Grenzuberschreitungen bestimmt. In den meisten anderen Romanen um die Jahrhundertwende werden traditionelle zwischengeschlechtliche Beziehungen thematisiert, die auf der Aufspaltung von mannlichen und weiblichen Seinsbereichen beruhen. Im Gegensatz dazu brechen Walsers Figuren jene scharfe Grenzziehung auf, lassen die Trennlinien verschwimmen und zeigen Moglichkeiten des flexiblen Rollenwechsels zwischen den Geschlechtern.