Sehr genau und auch richtig "fies" nimmt Wilhelm Busch in der frommen Helene so manche Konvention und selbstverstandliche Haltung des (katholischen) Burgertums seiner Zeit aufs Korn und entlarvt ihre Herzlosigkeit und zerstorerische Kraft. Der begnadete Beobachter, geniale Zeichner und - nach allem, was wir wissen - ungluckliche Mensch Wilhelm Busch halt uns hier einen Spiegel vor, der heute immer noch ein treffendes Bild so manch eines gesellschaftlich anerkannten Habitus zeigt. Jakob Boch unternimmt Versuch, diese bodenlose Satire ins Kolsche zu ubertragen. Der rheinische Charakter, der weder engstirniges Verhalten noch uberheblichen Spott daruber allzu ernst nimmt, ist - nach dem Ergebnis zu urteilen - offenbar eine passende Einstellung zur "frommen Helene" von Wilhelm Busch, der mit seinen Zeichnungen meisterhaft unterstreicht, dass Humor eben heißt, trotzdem zu lachen.