Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Anglistik - Literatur, Note: sehr gut, Universitat Hamburg (Anglistisches Seminar), Veranstaltung: Seminar Oscar Wilde and George Bernard Shaw, Sprache: Deutsch, Abstract: Oscar Wilde war die fuhrende Figur der Ästhetizismus- und Dekadenz-Bewegung des Fin de Siècle in ngland, weniger durch sein literarisches Werk als durch sein Leben als Inkarnation des Dandys par exellence. Wilde verstand es wie keiner vor ihm, die Medien zu seinen Zwecken zu manipulieren und sich selbst zu inszenieren. Dabei war sein Verhaltnis zur Gesellschaft durchaus ambivalent: Auf der einen Seite brachte sein literarischer und gesellschaftlicher Ruhm ihm die erstrebte Anerkennung, auf der anderen Seite war er ein Außenseiter aufgrund seiner Homosexualitat, die ihm letztendlich zum Verhangnis wurde und seinen gesellschaftlichen Fall ausloste. Seine brilliant inszenierte offentliche Wirkung veranlaßte viele Kritiker der nachfolgenden Zeit, Wildes Leben und Werk zu vermischen, so dass einerseits das Bild der Person Oscar Wilde durch Mythosbildung verklart worden ist und andererseits das literarische Werk im lebensgeschichtlichen Zusammenhang interpretiert wurde und zu wenig als eigenstandige literarische Ausdrucksform beachtet worden ist. Hier geht es nicht um die Person Oscar Wilde. Vielmehr wird ausgehend vom gesellschaftlichen Kontext des Fin de Siècle im viktorianischen England die Verbindung zu Wildes Werk hergestellt: Anhand seiner Gesellschaftskomodie Lady Windermere's Fan wird Wildes Verstandnis von Ästhetizismus und Dekandenz erortert. Der Teil 2. bietet einen Überblick uber die Stromungen von Ästhetizismus und Dekadenz im Zusammenhang mit den gesellschaftlichen Veranderungen im Zuge der Industrialisierung und Modernisierung im Allgemeinen und im Speziellen den Auswirkungen im England des viktorianischen Zeitalters. Im Teil 3. geht es um die Darstellungen von Dekadenz und Ästhetizismus in Lady Windermere's Fan. Ich interpretiere Lady Windermere's Fan hinsichtlich der dramatischen Struktur als Reaktion auf das viktorianische Drama, von dem Wilde Elemente ubernimmt und sich gleichzeitig dagegen abgrenzt. Schließlich untersuche ich die Figureninteraktion in Lady Windermere's Fan auf sprachlicher Ebene hinsichtlich den Motiven von Kommunikationsverlust und Identitatssuche in der viktorianischen Gesellschaft.
Forschung 1998 - 2005: Studium der Anglistik, Neueren deutschen Literatur und Franzosisch in Hamburg Kritische Auseinandersetzung mit der europaischen Literaturgeschichte, mit dem Fokus auf Umbruchzeiten wie der Romantik und dem Fin-de-Siècle, in denen neue mediale Konzepte die traditionelle burgerliche Leitkultur durch Dekonstruktion und Subversion auflosen. Im Topos der Reise wird die Exilerfahrung zum sinnstiftenden Element einer durch Diversitat und Vielfalt bestimmten postmodernen (poststrukturalistischen) Identitat. Wahrend des Studiums Tatigkeit als wissenschaftliche Tutorin an der Universitat sowie freiberufliche Tatigkeit in verschiedenen Nachrichtenredaktionen. 2005 - 2008: dreijahriger Aufenthalt in Kaliningrad, Russland 2005 - 2006: Abschluss des ersten Studiengangs des Europainstituts Klaus Mehnert, das Master of European Studies (MES; nach dem Aachener Modell) in Kaliningrad in deutscher Sprache lehrt. Analyse des Einflusses des Russlandbildes auf die europaische Identitatsbildung seit dem Mittelalter. Russland dient dabei als Projektionsflache fur kollektive europaische Ängste und Sehnsuchte. Dabei sind zwei Stereotype pragend: 1. Bedrohung: Die Erfahrung des eigenen Fremdseins wird durch den Blick einer unbekannten Kultur zum Mittel eines kritischen Blicks auf die aufgeklart-zivilisatorische Wissensgesellschaft. 2. Sozialutopie: Universal-solidarische Gesellschaftsmodelle einer gemeinsamen europaischen Identitat stellen nationalstaatliche Konstruktionen in Frage. 2006 Auszeichnung mit dem Willi-Brandt-Preis der Sozialdemokratischen Fraktion des Europaparlaments fur besondere