In nur knapp zwei Wochen schrieb Fallada seinen wie viele meinen personlichsten Roman nieder, wahrend er wieder einmal im Gefangnis einsaß, weil er seine Frau im Suff misshandelt hatte.
Im Lichte des unbarmherzigen Nazi-Regimes und der sich abzeichnenden Kriegsniederlage zeichnet der Autor hier leicht erkennbar seine eigene Geschichte auf.
Der schwer alkoholabhangige, kleine Unternehmer Erwin Sommer befindet sich auf dem absteigenden Ast: Der Teufelskreis aus Suff, wirtschaftlichem Niedergang und permanenter Existenzangst hat ihn erfasst.
Als er fur unzurechnungsfahig erklart und schließlich in eine "Heilanstalt" eingewiesen wird, erkennt er, dass die Schrecken draußen nichts sind gegen die Tyrannei der Ärzte, Paragrafen und Pfleger.
"Solange ich schreibe, vergesse ich die Gitter vor dem Fenster" [Fallada]
Keiner konnte die Abgrunde des Menschen so beschreiben wie Fallada in seiner schnorkellosen Prosa.