Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Lander - Mittelalter, Fruhe Neuzeit, Note: 1,5, Universitat Stuttgart (Mittlere Geschichte), Veranstaltung: Proseminar Katastrophen in der mittelalterlichen Lebenswelt, 7 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Tod war im Mittelalter ein allgegenwartiges Thema. Es dominierte im religiosen genau wie im profanen Bewusstsein. Die Lebensumstande der Menschen sowie ihr Umfeld ließen den Tod standig gegenwartig sein. Katastrophen wie zum Beispiel Unwetter, Kriege und Krankheiten, sowie die hygienischen Missstande unter denen die Menschen lebten und die harte Arbeit, die sie seit jungen Jahren zu bewaltigen hatten, bedeuteten eine relativ geringe Lebenserwartung. Der Tod war auch durch die Religion allgegenwartig. Das Leben wurde spater nur noch als Übergangsphase zum Leben nach dem Tod gesehen, in der sich der Mensch dem Paradies wurdig erweisen musste. Durch die Himmel-Holle Theorie hatten die Menschen in gewisser Weise Angst vor dem Tod, allerdings nur weil sie die Holle furchteten. Der Umgang mit dem Tod war allerdings ein anderer als heute. Man starb sozusagen aktiv. Man bereitete sich sorgfaltig auf den eigenen Tod vor. 'Der unerwartete, plotzliche Tod war ein Ungluck, ein Einbruch in die rituell festgelegte Ordnung des Sterbens'. Der Tod war ein offentliches Ereignis. Familienangehorige und Freunde standen dem Sterbenden bei. Ein anderes Beispiel ist das Sterben im Kloster. Man zeichnete zum Beispiel nicht das Geburtsdatum auf, sondern das Sterbedatums eines Klosterangehorigen. Dieser Tag war viel bedeutender, da er den Übergang ins Paradies bedeutete. Außerdem gab es bestimmte Regeln und Vorschriften fur das Sterben im Kloster, genau wie es fur die normalen Menschen feste Rituale gab. Der Tod war somit kein Ereignis vor dem man sich furchten musste, solange man sich gut darauf vorbereitet hatte. Allerdings brachten Ereignisse wie die Pest zum Beispiel diese Rituale des Sterbens durcheinander. Wahrend der Pestepedemien starben soviel Menschen und das so schnell, dass meist keine Zeit blieb sich vorzubereiten und fur die Angehorigen war der Kontakt zu dem Kranken meist auch todlich. Der Tod war zwar im gesamten Mittelalter allgegenwartig doch die Pest war anders. Sie entvolkerte ganze Ortschaften und Landstriche. Mit Ritualen und Gebeten allein war diese Katastrophe nicht zu bewaltigen. Aus diesem Grund suchten die Menschen andere Wege um ihrer Angst zu begegnen. Ein Beispiel hierfur ist der Totentanz.