In internationalen Verhandlungen sind es immer wieder die Vereinigten Staaten, die sich gegen die Abgabe von Souveranitat strauben. Was die Europaer als Instrument der Freiheits- und Friedenssicherung schatzen, erzeugt jenseits des Atlantiks Angst vor Abhangigkeit und Machtverlust. Statt dessen setzt die amerikanische Regierung auf von der internationalen Gemeinschaft nicht getragene Feldzuge gegen feindliche Schurkenstaaten. Scheinbar unuberwindbare Differenzen, die fur transatlantischen Zundstoff sorgen. Ein sinnvoller Umgang mit diesen Unterschieden ist moglich, setzt jedoch eine Auseinandersetzung mit ihren ideengeschichtlichen Ursachen voraus. Der Westfalische Frieden von 1648 begrundete in Europa eine Entwicklung hin zu einem auf Souveranitatsverzicht beruhenden Nationalstaat. In der neuen Welt markierte indes eine dem Staat gegenuber dominierende Gesellschaft den Bruch mit den Traditionen der europaischen Mutterlander. Sollte das Recht des Starkeren auch in Europa die "Starke des Rechts" ablosen, gefahrdet der alte Kontinent seine Zukunftsfahigkeit. Will man die bewahrten Errungenschaften nicht preisgeben, kann eine Reflexion der Differenzen im Verstandnis von Staat, Nation und Religion nicht ausbleiben. Die ideengeschichtlichen Wurzeln der transatlantischen Differenzen Nicht erst seit dem jungsten Irakkrieg ist das amerikanische Bekehrertum weltweit in die Kritik geraten. Woher kommt dieser missionarische Übereifer und das Streben, die Welt in Gut und Bose zu teilen? Wahrend ihrer funfjahrigen Tatigkeit als Ombudsfrau fur Menschenrechte in Bosnien-Herzegowina bekam Gret Haller die Unterschiede im Verstandnis von Politik, Staat und Recht zwischen Europaern und Amerikanern zu spuren. Unterschiede mit weitreichendem (ideen)geschichtlichem Ursprung, deren Kenntnis unverzichtbar fur ein verantwortungsvolles europaisches Handeln ist. "Das wichtigste politische Buch des Jahres." Egon Bahr "... geschichtlich fundiert, gedanklich brillant und ohne eurozentristische Tendenz." Neue Westfalische