Was unterscheidet einen Skandal von einem Missstand und warum gibt es die großten Skandale in Landern mit den geringsten Missstanden? Wie werden kleine Missstande zu großen Skandalen und warum gehen einige Skandalisierte offentlich unter, wahrend andere sich erfolgreich behaupten? Warum betrachten sich alle Skandalisierten auch dann als Opfer, wenn sie zugeben, was man ihnen vorwirft? Woran erkennt man, ob Skandale nutzlich oder schadlich sind? Und ganz zentral: Worauf beruht in Skandalen die Macht der Medien und wie gehen sie damit um? Antworten liefern reprasentative Analysen von mehreren tausend Skandalberichten in Presse, Horfunk und Fernsehen sowie systematische Befragungen von weit uber eintausend Journalisten, Politikern, Juristen, Managern und Vertretern von Interessengruppen. Ihr Ergebnis ist eine empirisch fundierte Skandaltheorie. Sie bildet die Grundlage von anschaulichen Fallstudien zur Skandalisierung von prominenten Personen, darunter Bundesprasident Christian Wulff und Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst; bedeutenden Unternehmen, darunter VW und Shell; wichtigen Technologien, darunter die Kernenergie und Dieselmotoren sowie erfolgreichen Produkten, darunter das G36 und Glyphosat.