Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Westfalische Wilhelms-Universitat Munster, Veranstaltung: Einfuhrung in die Analyse und Interpretation literarischer Texte:, 10 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Ob als 'Krisenroman der Weimarer Republik', als 'eindringlichste Warnung gegen den Faschismus', oder als Erklarung der 'Feindschaft gegen den organisierten Klassenkampf des Proletariats': Alfred Doblins Romanwerk Berlin Alexanderplatz wurde sowohl von zeitgenossischen Rezipienten als auch von literaturtheoretischen Forschungsarbeiten schon immer als politischer Text gewurdigt. Neben den Leitmotiven 'Gewalt', 'Sexualitat', 'Verbrechen' und 'Großstadt' wird dem Politischen im Roman ein großer Stellenwert zugewiesen. Dies liegt zum einen darin begrundet, dass der Autor ein moglichst authentisches Bild Berlins der 1920er Jahre zeichnen will - eine Zeit, in der die Großstadtwirklichkeit durch die Konfrontation unterschiedlicher politischer Mentalitaten entscheidend mitgepragt wurde. Zum anderen gewinnt auch die Zeichnung des Protagonisten Franz Biberkopf eine politische Dimension, sobald man seinen dargestellten Lebensweg als permanenten Kampf zwischen Individuum und Kollektiv versteht. Diese beiden inhaltlichen Schwerpunkte - die real-historisch bedingte Darstellung politischer Konfrontationslinien zum einen, deren Manifestation in der Figur Biberkopfs zum anderen - mochte ich in dieser Hausarbeit nachvollziehen. Beide Motive erfahren in der im Roman prominenten Technik der Montage ihre eindrucksvollste Realisierung. Auf Grundlage der Intertextualitats-Theorie Sabina Beckers, deren konzeptuelles Augenmerk sich auf die Einbettung pra- und intertextueller Bruchstucke in den vorliegenden Text richtet, mochte ich einmontierte Passagen politischer Natur im Text aufspuren, ihre narrativen Grundmuster berucksichtigen und ihren Stellenwert fur die fortschreitende Entwicklung Biberkopfs charakterisieren.
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