"Mein eigentliches Hauptwerk." Heimito von Doderer
"Die Posaunen von Jericho" erzahlt die Geschichte eines namenlosen Doktors in den Außenbezirken Wiens, der ganz unverkennbar Zuge des Autors tragt und aus einer existenziellen Schwache heraus in moralisch immer fragwurdigere Verhaltnisse gerat. Zunachst wird er in einem dunklen Hausflur Zeuge eines sexuellen Übergriffs auf ein kleines Madchen. Es folgen ausartende Alkoholexzesse und schließlich der titelgebende Posaunenstreich einer Mannerhorde, der auf eine anmutige alte Dame zielt. Doch Frau Ida ist nicht zu hause, weshalb der nachtliche Larmangriff misslingt. Von der Hausmeisterin alarmiert, erscheint das Überfallkommando der Polizei und bereitet dem groben Unfug ein jahes Ende. Dieses furiose, dunkel eingetonte Meisterstuck des Antipsychologen Doderer hat er selbst gern als sein eigentliches Hauptwerk bezeichnet.