Ein Jahrhundert deutscher und mitteleuropaischer Geschichte pragte das frankische Konigsgeschlecht, das spater den Namen "Salier" erhielt. Zwischen 1024, dem Jahr der nicht unbedingt erwarteten Wahl Konrads zum deutschen Konig, und 1125, dem Todesjahr des kinderlosen Heinrich V., bauten die Salier die damals großte Kirche der Christenheit und schufen eine unter den Dynastien des Heiligen Romischen Reiches einmalige Grablege, die angesichts des Reisekonigtums im Mittelalter eine Art Hauptstadt begrundete. Die von den beiden ersten Kaisern noch sehr geforderte Kirchenreform fuhrte unter dem dritten salischen Herrscher zum Investiturstreit uber die Einsetzung der Bischofe mit ihrer Doppelfunktion in Kirche und Reich. Doch nicht nur mit dem Papst, sondern auch mit drei Gegenkonigen hatte sich Heinrich IV. auseinanderzusetzen, bevor er von seinem jungeren Sohn abgesetzt und gefangengenommen wurde. Die Zahl und Heftigkeit dieser Konflikte schlug sich eindrucksvoll in der kontroversen Geschichtsschreibung nicht nur der Salierzeit selbst nieder, deren Polemik auch Charakter und Privatleben der Familienmitglieder thematisierte und fur die jeweilige Seite in Anspruch nahm. In die letzten Jahrzehnte des salischen Jahrhunderts fielen ebenso die Jugend Hildegards von Bingen und Bernhards von Clairvaux wie auch die Anfange der Kreuzzuge.