Im Jahr 1958 reist der weltberuhmte Autor von «Christus kam nur bis Eboli» nach Deutschland. Von Mussolinis Regierung war er verhaftet, verbannt und spater ins Exil getrieben worden. Nun sieht er von Munchen bis Berlin wundersam wiederaufgebaute Stadte und dahinter das Schweigen, die Verdrangungen und die Verwustungen der Vergangenheit. Levi lasst sich durch Munchner Nachtlokale treiben und spricht mit schlesischen Vertriebenen, die in den Baracken des KZ Dachau wohnen. Von Augsburg uber Ulm bis Tubingen begegnet er der deutschen Geschichte seit dem Mittelalter und befragt sie im Spiegel der jungsten Geschehnisse. Er streift durch die beiden Halften des geteilten Berlin, die "mitleiderregenden Schwestern der inneren Unfreiheit". Im Pergamonmuseum wird er Zeuge der Ruckkehr von Kunstwerken, die wahrend des Kriegs nach Moskau verbracht wurden. Mit seinem ethnographischen Rontgenblick schaut Levi in die menschlichen Abgrunde von Nachkriegsdeutschland und horcht in die hohle Stille aus Fragen und Erschutterung". Sein sprachmachtiger Reisebericht, der sich nie zur Anklage erhebt, besticht durch seinen feinen, warmherzigen Ton. Er ist ein eindrucksvolles Zeugnis von den Spuren einer gewalttatigen Geschichte in einem ganzen Land.