Jill Lepores beruhmtes, nun endlich auch auf Deutsch vorliegendes Buch ist ein Kabinettstuck. Es erzahlt die Geschichte von Wonder Woman und dechiffriert zugleich in einer brillanten Spurensuche die darin versteckte Geschichte des Feminismus. So witzig und geistreich hat noch selten jemand Popkultur und Frauenbewegung miteinander verknupft. Fur «Die geheime Geschichte von Wonder Woman» hat Jill Lepore Archive durchforstet, Interviews gefuhrt, Tagebucher gelesen und sich durch Gerichtsprotokolle gearbeitet. Das Ergebnis ist eine rasante Kulturgeschichte, in der ein exzentrischer Psychologe, Erfinder (dem wir auch den Lugendetektor verdanken) und Bigamist, eine aufregende Amazone und die Vorkampferinnen des amerikanischen Feminismus die Buhne bevolkern. Ebenso unterhaltsam wie scharfsinnig zeigt die renommierte Historikerin, wie die Kampfe, Hoffnungen und Ruckschlage der Frauenrechtsbewegung hineingewoben sind in die Abenteuer einer Superheldin, die nicht nur bosen Fieslingen, sondern auch dem Patriarchat tapfer die Stirn bietet.