Essay aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Technische Universitat Dortmund, Veranstaltung: Literatur und Migration, Sprache: Deutsch, Abstract: Dass eine Mehrheitsgesellschaft -und Kultur fruher oder spater aus ihren ungeliebten Randzonen neue Impulse erhalt und, mehr noch, ihrer Schutzenhilfe bedarf, sobald ihre 'eigene' Literatur und Kunst auf den Hund zu kommen droht, ist kaum verwunderlich. Ein Blick uber den Atlantik genugt, dorthin also, wo das 'radikal Andere' uber Jahrhunderte aufgrund seiner vermeintlichen Abnormalitat mit Gewalt und Unterdruckung dazu gezwungen wurde, den Inhabern der Hegemonie einen Spiegel vorzuhalten, in dem diese ihrer Überlegenheit fronen durften. Somit ist das Andere oder Fremde letztlich immer ein unverzichtbarer Teil des Selbst. Diese 'Harmonie' wird jedoch gestort, sobald sich das Fremde mit 'eigenen' Erzeugnissen zu Wort meldet - oder auch nur das Wort ergreift, indem es plotzlich mit neuen Klangen - dem Jazz, Gospel, Soul, Blues oder Hip Hop - aufwartet, an denen sich irgendwann auch die Mehrheitskultur erfreut. Freilich sind diese Erzeugnisse zu keiner Zeit allein auf das Fremde zuruckzufuhren, sondern entstehen immer aufgrund von Anleihen verschiedenster Art, nicht zuletzt auch bei der Hegemonialkultur, die es zu verandern gilt.
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