Magisterarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Soziologie - Alter, Note: 1,7, FernUniversitat Hagen (Institut fur Soziologie), 127 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Mittelpunkt dieser Arbeit stehen die rustigen, haufig vorzeitig entberuflichten Alten eines verjungten Alters, die sogenannten 'jungen' oder 'neuen' aktiven Alten, die mehr als nur die Fruh- und Vorruhestandler verkorpern und die aufgrund ihrer hoheren Lebenserwartung noch Unternehmungen realisieren, die Personen ihres Alters vor 50 Jahren nie gewagt hatten. Es sind die jungen bzw. neuen Alten, die durch ihr Verhalten im Begriff sind, mit dem uberkommenen Bild vom defizitaren, eingeschrankten alten Menschen grundlich aufzuraumen und '(...) die sich nicht in die Klischees des Alters einordnen lassen.' (Tokarski, 1998, S. 111). Die Diskussionen um das Thema der sogenannten 'neuen' Alten haben bereits in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts eingesetzt. Anlass war die Verabschiedung des Vorruhestandsgesetzes, das von 1984 bis 1988 den vorzeitigen Berufsaustritt mit 59 Jahren ermoglichte (vgl. Tokarski/Karl, 1989, S. 9). Seither wird versucht, die 'neuen' Alten als eigenstandige gesellschaftliche Gruppe soziologisch abgrenzbar und bestimmbar zu machen. Wahrend sich einerseits Bemuhungen finden, die Gruppe der 'neuen' Alten altersmaßig einzugrenzen, wird aus gerontologischer Sicht unter dem Begriff der 'neuen' Alten eher ein 'state of mind' verstanden, der vorrangig die positiven Seiten des Alterns herauszustellen versucht, die heute in modernen Gesellschaften realisierbar sind. Die Bezeichnung 'neue' Alte soll damit lediglich die Moglichkeiten und Chancen aufzeigen (wie z. B. Aktivitaten wahrnehmen, versaumte Freiheiten nachholen, lebenslange Wunsche verwirklichen), die gegenwartig altere Menschen haben konnen (vgl. ebd., S. 11f.). In dieser Arbeit soll die wachsende Gruppe der neuen, jungen Alten, beleuchtet werden, die ihre Familienarbeit nach Auszug der erwachsenen Kinder abgeschlossen hat und/oder die als ArbeitnehmerInnnen vorzeitig, vielfach schon mit 50 Jahren, aus dem Erwerbsarbeitsleben ausgeschieden sind. Dabei soll aufgezeigt werden, dass diese verjungten Alten als neue gesellschaftliche Gruppe, die weitgehend noch gesund und auf der Suche nach neuen nachberuflichen Moglichkeiten ist, Fragen bewusster Lebensplanung fur weitere 20, 30 Jahre und mehr sehr interessiert gegenubersteht, was mittlerweile auch zunehmend von der Öffentlichkeit und den Medien wahrgenommen und aufgegriffen wird...