Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zartlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht- und Orientierungspunkt, der unsere personliche Welt zusammenhalt und schon macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfuhlung erzahlt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschutterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lasst sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schopfen. Kindergluck und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kundet Mami. Mit einem wohligen Seufzer strich sich Michaela Voges uber ihren gewolbten Leib. Nur noch wenige Wochen waren es bis zur Geburt ihres Kindes, von dem sie bereits wußte, daß es ein Junge war. Auch Ingo, seit dreieinhalb Jahren Michaelas Ehemann, konnte die Entbindung kaum erwarten. Er war fast noch ungeduldiger als seine Frau, rief mehrmals am Tag vom Buro aus an, um sich nach Michaelas Zustand zu erkundigen. Amusiert gab sie ihm dann zu verstehen, daß sich Mutter und Kind wohlfuhlten. Die letzte Zeit der Schwangerschaft zog sich auch fur Michaela schrecklich lange hin. Acht Wochen vor dem Geburtstermin hatte sie mit einem lachenden und einem weinenden Auge ihre Arbeit als Sekretarin aufgegeben. Sie liebte ihren Beruf, war sich aber im klaren daruber, daß die kommenden Jahre ausschließlich der Erziehung des Kindes gewidmet werden sollten. Im ubrigen verdiente Ingo als Sachbearbeiter einer großeren Versicherung genug, um seine kleine Familie ernahren zu konnen. Mit schmerzverzogenem Gesicht strich sich Michaela uber den Rucken, und sofort sprang Ingo auf. »Was ist, Liebling?« Sie lachelte. »Keine Bange, das sind noch nicht die Wehen. Unser Sohn hat sich ungunstigerweise dazu entschlossen, seine Fußchen gegen mein Ruckgrat zu stemmen und das ist alles andere als angenehm.« Eifrig holte Ingo ein Kissen und druckte Michaela in einen Sessel. »Du sollst es so bequem wie moglich haben. Komm, setz dich, und laß mich weiter staubsaugen.« Michaela wollte protestieren, doch Ingo hatte sich bereits den Staubsauger gegriffen. Es war Samstag vormittag, und wenn Ingo zu Hause war, half er, wo er nur konnte. Schmunzelnd betrachtete Michaela ihn, wie er unbeholfen den Teppich im Wohnzimmer saugte.