»Man muß in Tulcea gewesen sein, um den Anblick von Frankfurt am Main bewaltigen zu konnen. Man muß einen Abdruck der rumanischen Steppe im Herzen tragen, um da heil rauszukommen.« Der Erzahler des Bestsellers »Dojczland«, ein literarischer Gastarbeiter auf Lesereise kreuz und quer durch die Bundesrepublik, verbirgt nicht, daß er lieber auf dem Bukarester Gara de Nord als am Stuttgarter Hauptbahnhof angekommen ware. Warum fuhlt er sich so unbehaglich? Warum wird er die Ängste nicht los? Und warum ruhrt ihn der deutsche Papst, der in Auschwitz niederkniet? Nach Deutschland fahren, das ist Psychoanalyse! So selbstironisch spielt Stasiuk mit Ängsten, Vorurteilen und Klischees, den eigenen, den fremden, daß ihn ein polnisches Skandalmagazin als bezahlten Einflußagenten Berlins anprangerte.