Ein Hungerkunstler ist eine Erzahlung von Franz Kafka, die erstmals 1922 in der Zeitung Die neue Rundschau erschien. Gleichzeitig ist es der Titel fur den 1924 erschienenen Sammelband des Autors, der noch drei weitere Prosatexte enthielt. Drei der vier Erzahlungen haben jeweils eine ironische Sicht auf das Kunstlerleben zum Inhalt, wobei in zwei Fallen Zirkusfiguren gewahlt wurden.
Vor und nach der Jahrhundertwende war die Verwendung von Gauklern und Artisten, also Vertreter eher halbseidener Kunste, in der Literatur sehr haufig. Siehe bei Frank Wedekind, Rainer Maria Rilke, Charles Baudelaire, Paul Verlaine.
Wie ofter in Kafkatexten konnen sich Kunstler und Zuschauer nicht verstehen: Den Artisten treibt innerer Zwang; das Publikum will kurzfristige Unterhaltung. Auch die Maus Josefine aus Kafkas letzter Erzahlung ist ihrem Publikum fern in ihrer Selbstvergessenheit.