In der winzigen Pariser Mansarde klingelt wie jeden Morgen der Wecker. Heute galte es, das Examen anzutreten doch der junge Mann steht nicht auf. Er beschließt, an diesem Leben, das ihm nichts mehr zu geben hat, keinen Anteil mehr zu nehmen. Wahrend uber den Dachern von Paris die Sommerhitze brutet, uberlasst er sich einem gefahrlichen Selbstexperiment.
Georges Perecs drittes Buch ist die Geschichte einer radikalen Verweigerung. Noch vor der Oulipo-Zeit entstanden, ist dieser ganz in der Du-Perspektive geschriebene Roman eine Meditation uber den Stillstand, eine Etude uber die Leere. Die bruchige Schonheit, die Perec der Selbstisolation verleiht, und die außergewohnliche literarische Qualitat machen »Ein Mann der schlaft« (1967) zu einem modernen Urtext der Melancholie, der eine ganze Schriftstellergeneration inspirierte. Perec adaptierte »Ein Mann der schlaft« 1974 zusammen mit Bernard Queysanne fur das Kino und erhielt dafur den Jean-Vigo-Preis.