Es beginnt im Fruhjahr 1940. Eine dreizehnjahrige Schulerin und ein Wehrmachtssoldat tauschen Briefe. Sie verlieben sich ineinander, und drei Jahre spater am Heiligabend 1943 verloben sie sich in aller Heimlichkeit. Die Erinnerungen an diese Zeit werden sie ihr ganzes Leben begleiten, und Kolja Mensing hat die romantische Geschichte von der Verlobung seiner Großeltern schon oft gehort. Als seine Großmutter ins Krankenhaus kommt, lasst er sie sich trotzdem noch einmal erzahlen, und diesmal erwahnt seine Großmutter auch Albert Fels, einen judischen Viehhandler, der wahrend ihrer Kindheit gleich nebenan im Haus ihres Onkels lebt. Zu Beginn des Krieges wird er in eine Heil- und Pflegeanstalt eingewiesen und kehrt nie wieder zuruck in das kleine Dorf im Norden Deutschlands. Man weiß ja, was damals passiert ist, sagt die Großmutter, und damit fallen die dunklen Schatten der Euthanasie und des Holocaust auch auf die Geschichte von der großen Liebe ihres Lebens. Doch als Kolja Mensing versucht, mehr uber das Schicksal des judischen Viehhandlers in Erfahrung zu bringen, wird es kompliziert: Welchen Platz nimmt Albert Fels in den Erinnerungen der Familie ein? Und: Wie ist er tatsachlich ums Leben gekommen? Ein Buch uber Familiengeschichten und uber Macht, die die Erinnerungen anderer Menschen uber uns haben.