Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich BWL - Personal und Organisation, Note: 2,7, Johannes Gutenberg-Universitat Mainz (Lehrstuhl fur Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Organisation), Veranstaltung: Fehlentscheidung: eine okonomische Perspektive - Theoretische Ansatze und empirische Evidenz -, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Framing effect ist ein Teil von individuellen Entscheidungsheuristiken, welche eine kognitiv vereinfachende Wirkung auf die Urteilsfindung besitzen. Entscheidungsheuristiken umfassen Such- sowie Abwagungsprozesse. Sie werden haufig dann angewendet, wenn der Entscheider nur uber eine unzureichende Informationslage verfugt; man kann sie gewissermaßen als Faustregeln ansehen.(Vgl. Fischer, Lorenz / Wiswede, Gunther (2002): Grundlagen der Sozialpsychologie, 2. Auflage, Mun-chen, Wien, Oldenbourg 2002, S.213) Trotz dieser individuell unterschiedlichen Prozesse existieren einige typische Elemente, die zu einer selektiven Wahrnehmung von Informationen fuhren. Hierbei lassen sich allgemeine Filter, zum Beispiel Charaktereigenschaften, und spezifische Filter, sogenannte Frames, voneinander unterscheiden. Ein Frame wird durch Situationsmerkmale, wie sprachliche Formulierungen oder die Darstellung der Situation, aktiviert. Damit wird ein bestimmter Rahmen fur die Wahl der Entscheidungsstrategie festgesetzt. Durch dieses Framing der Situation wird die Komplexitat derselben fur den Entscheider reduziert und beschleunigt auf diese Weise gleichzeitig die Entscheidungsfindung. (Vgl. Enste, Dominik H. (1998): Entscheidungsheuristiken - Filterprozesse, Habits und Frames im All-tag, In: Kolner Zeitschrift fur Soziologie und Sozialpsychologie, 50. Jahrgang 1998, S.446 ff.) Framing legt die Situation also auf zwei Weisen dar: Zum einem die zunehmende Selektion der Wahrnehmung als Rahmen fur die Entscheidung, und zum anderem die Festlegung des Entscheiders auf eben diesen Rahmen. Der Akteur sieht den von ihm empfundenen Rahmen als subjektiv vollig selbstverstandlich an. Die Informationen werden zwar im Gesamtkontext gewurdigt, jedoch erhalten sie je nachdem ob sie in einem Gewinn- oder einem Verlustkontext auftreten fur den Entscheider eine andere Bedeutung. (Vgl. Esser, Hartmut (1996): Die Definition der Situation, In: Kolner Zeitschrift fur Soziologie und Sozi-alpsychologie, 48. Jahrgang, Heft 1, 1996, S. 17)