Masterarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,0, Georg-August-Universitat Gottingen (Seminar fur Deutsche Philologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit beschaftigt sich mit einem kleinen Ausschnitt des Einflusses, den das Lateinische auf die Syntax des Fruhneuhochdeutschen gehabt hat. Bislang wurde kaum untersucht, wie es sich mit den Partizipialkonstruktionen der Zeit verhalt - Konstruktionen, deren lateinische Entsprechungen teilweise im Deutschen eben nicht ohne Weiteres nachzuahmen sind. Untersuchungen gab es bereits zum Einfluss auf erweiterte Partizipialattribute, doch wurde bislang wenig zu pradikativen oder adverbialen Partizipien im Fruhneuhochdeutschen gesagt. Da der Einfluss des Lateinischen andererseits lange Zeit uberschatzt wurde, soll eine Korpusuntersuchung zeigen, ob dieser sich bei den Partizipien konkret an Textbeispielen (qualitativ wie quantitativ) festmachen lasst. Falls es einen Einfluss gibt, so ist auch zu uberlegen, ob dieser nachhaltig ist oder sich zunehmend wieder abbaut, denn Syntax ist ein Teilsystem der Sprache, das gegen außere Einflusse in der Regel außerordentlich stabil ist. Die zentralen Fragen dieser Arbeit sind demnach: Hat das Lateinische die Partizipialkonstruktionen des Humanismus beeinflusst? Wenn ja, nur die Konstruktionen an sich, oder aber eher auch Stilistik und Verwendungsweisen? Hat sich der Einfluss langfristig durchgesetzt? Mit Hilfe dieser Fragen wird die zentrale These ('Die lateinische Sprache hat, uber humanistisch gebildete Autoren, einen Einfluss auf Verwendungsweisen und Stilistik fruhneuhochdeutscher Partizipialkonstruktionen gehabt') auf ihre Anwendbarkeit uberpruft.