Vor einigen Jahren stand folgende Anzeige in einer Munchner Tageszeitung: 'Gesucht werden aktive Bergwanderer mit Klettererfahrung. Mitzubringen sind entsprechende Ausrustungsgegenstande plus Eimer und Schrubber zwecks Reinigung des Zeltdachs des Olympiastadions.' Prompt fanden sich zum angegebenen Zeitpunkt um die 50 Freiwillige ein. Veroffentlicht wurde der Aufruf nur leider an einem 1. April, und so wurde es nichts mit der dringend notwendigen Generalreinigung einer der großen Sehenswurdigkeiten der Stadt. Die Quintessenz: Wenn es um seine Stadt geht, ist der Munchner zur Stelle! In Munchen ist man sich seines kulturellen Erbes bewusst und zugleich stolz auf die Spitzenleistungen in Wissenschaft und Wirtschaft, die diese Stadt mit ihrer Elite-Uni zu einer der europaischen Hightech-Metropolen Europas werden ließen. Auch wenn die Hauptsehenswurdigkeiten der Altstadt bis auf wenige Ausnahmen detailgetreue Rekonstruktionen der wahrend des Zweiten Weltkriegs zerbombten Originale sind, tragen sie zu einem nicht unwesentlichen Teil zur Identifikation der Bewohner mit ihrer Heimatstadt bei. Das geht so weit, dass man sich bis heute erfolgreich gegen jede Form zeitgenossischer Hochhausarchitektur im Innenstadtbereich zur Wehr gesetzt hat.
Marlis Kappelhoff Nach dem Studium der Publizistik und der Ausbildung zur Fotojournalistin folgten langere Auslandsaufenthalte und die Tatigkeit als Redakteurin bei einer Lokalzeitung im Rheinland. Danach kehrte Marlis Kappelhoff in ihre Wahlheimat Munchen zuruck, wo sie zuerst im Pressereferat des Goethe-Instituts arbeitete, bevor sie als Lektorin in einem Reisebuchverlag anfing. Heute arbeitet sie als freie Autorin. Fotos und Beitrage ihrer Reisen kreuz und quer durch Europa wurden in diversen Publikationen veroffentlicht.