Das letzte Heft des Jahrgangs 2020 wird mit einer Notiz von Bernhard Burgler SJ eroffnet, der sich im Anschluss an Papst Franziskus fur eine "verbeulte" missionarische Kirche der Zukunft ausspricht. Passend zur Advents- und Weihnachtszeit gewahrt Sr. Anna Elisabeth Rifeser den Leser(inne)n unter der Rubrik "Nachfolge" interessante Einsichten in die Jesuskindverehrung der Fruhen Neuzeit. Werner Loser SJ und Peter Becker bilden mit ihren Beitragen zum spirituellen Lebensweg Charles Péguys einen inhaltlichen Schwerpunkt dieses Heftes. Sodann prasentieren Arndt Bussing und Mareike Gerundt die zentralen Erkenntnisse ihres bereits seit einigen Jahren laufenden Forschungsprojekts zur "Geistlichen Trockenheit", das nun im Rahmen einer Kooperation zwischen "IUNCTUS - Kompetenzzentrum fur Christliche Spiritualitat" an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Munster und der Professur "Lebensqualitat, Spiritualitat und Coping" an der Fakultat fur Gesundheit der Universitat Witten/Herdecke weiter vertieft wird. Angesichts des gegenwartigen Ringens um Reform innerhalb der katholischen Kirche legt sich fur manch enttauschte Kirchenmitglieder der Gedanke an Austritt nahe. Warum Claudia Gerstner-Link sich dennoch furs Bleiben entscheidet, erlautert sie anhand ihrer religiosen Biographie. Die "Junge Theologie" wird in dieser Ausgabe von Dieter Fugger bespielt, der der performativen Wirkung des Lesens auf den Grund geht. Seit Beginn dieses Jahres werden wir unverkennbar von der Corona-Pandemie in Atem gehalten. Bislang hat die Theologie darauf nur mit einer Reflexion struktureller und kirchenpolitischer Fragen reagiert. Martin Breul hingegen wagt unter der Kategorie "Reflexion" eine systematisch-theologische Auseinandersetzung mit der Krise, die das Potenzial haben konnte, die Verhaltnisbestimmung von Gott und Welt nachhaltig zu verandern. Olaf Rolver untersucht die Frage nach der Gerechtigkeit Gottes sowie der Verantwortlichkeit des Menschen in Krisensituationen anhand von drei Parabeln des Matthausevangeliums, wahrend Daniel Remmel Michel Henry mit Meister Eckhart, der in Henrys Werken eine wichtige Rolle spielt, ins Gesprach bringt. Im Anschluss wendet sich Claudia Bergmann dem symbolischen Gehalt von Essen und Trinken in eschatologisch ausgerichteten fruhjudischen Texten zu. Im Lekture-Teil finden sich schließlich eine Umschau zu aktueller Pilger-Literatur von Michael Hainz SJ sowie der zweite Teil der Übersetzung des Aufsatzes "Vom Beteiligen und Unterscheiden" von Michel de Certeau, den wir Andreas Falkner SJ verdanken.