Emma ist erst vier Jahre alt, aber ihre Datenspur im Internet reicht schon viel weiter zuruck. Bereits das erste Ultraschallbild haben ihre Eltern bei Instagram gepostet. Der Kinderwagen hat 2000 Euro gekostet. Museum, Zoo, Kindertheater, Fruhenglisch und Karatekurs - all das muss Emma mit vier schon erlebt haben. Statt ihr Kind zu erziehen, uberschutten die Eltern es mit Liebe, Geschenken und Optimierungen. Erzieher berichten, dass viele Kinder heute spater trocken werden, nur in 2-Wort-Satzen sprechen oder sich nicht selbst anziehen konnen. Jugendliche verbringen langst vier bis sechs Stunden taglich am Handy und entgleiten so in die Parallelwelt des Internets. In der realen Welt hingegen tun sie sich schwer, die Ablosung von den Eltern will nicht gelingen und so sitzen diese inzwischen sogar bei Bewerbungsgesprachen oder im Horsaal der Uni mit dabei. Die Studienergebnisse von Rudiger Maas sind schockierend: Die nachste Generation ist deutlich weniger selbststandig und leistungsfahig, immer mehr Kinder leiden an Angststorungen und Depressionen. Messerscharf analysiert der Generationenforscher, Psychologe und zweifache Vater die Note unserer Kinder und entwirft ein Zukunftsszenario, das großen Anlass zur Sorge gibt. Dabei verbindet er fundiertes Fachwissen und umfangreiche eigene Forschungen mit authentischen Beispielen aus dem Alltag.
Rudiger Maas hat Psychologie und Philosophie in Deutschland und Japan studiert. Er forschte und arbeitete ein Drittel seines Lebens im Ausland. Seit 2012 erforscht er mit seinem Team Kohorten- und Gruppenverhalten sowie generationenbedingtes Verhalten und grundete hierzu das Institut fur Generationenforschung. Schwerpunkte der Forschung liegen auf der gegenseitigen Beeinflussung der Generationen untereinander, etwa in der Erziehung, aber auch beim Umgang miteinander in Unternehmen oder in der Gesellschaft. Mit seinen zahlreichen Fachbuchern und Vortragen ist Maas inzwischen der bekannteste Generationenforscher Deutschlands.