Revolutionare werden vom Publikum geliebt. Karl Barth (1886-1968) war der Che Guevara der Protestanten. Die Barmer theologische Erklarung (1934) mit ihrer deutlichen Stellung gegen das totalitare Hitler-Deutschland tragt seine Handschrift. Nach 1945 sprach er sich gegen die Wiederbewaffnung Deutschlands aus und weigerte sich, gegen den Kommunismus mit gleicher Scharfe wie damals gegen die Nationalsozialisten Stellung zu beziehen. Barth schaffte es auf die Titelseite des Spiegels und des Time-Magazins. Zu seinem achtzigsten Geburtstag gab es eine Sondermarke der Deutschen Post. Die dreizehn Riesenbande seiner Kirchlichen Dogmatik und sein Romerbriefkommentar gehorten uber Jahrzehnte zur Standardausfuhrung einer Theologen-Bibliothek.