Juni 1941, wenige Tage vor dem Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion. Im Dorf am Bug haben sich deutsche Besatzungssoldaten einquartiert, in der Nahe verstecken sich polnische Partisanen. Jeder hier weiß, dass Lubko, der Fahrmann, gegen Geld Fliehende und Handler ans andere Ufer rudert. Doris und Maks, ein judisches Geschwisterpaar aus der Stadt, wollen sich vor Verfolgung retten hinuber nach Russland, am besten bis an den Amur. Doch Lubko weigert sich. Was er tut, ist gefahrlich, macht ihn erpressbar, und die Nachte in jenen Tagen sind mondlos.
Das Geschehen scheint sich aus der vertraumten, nachtlichen Flusslandschaft zu entwickeln, die fremd und bedrohlich wirkt, seit Motorrader, Lastwagen und Panzer hindurch rollen und deutsche Worter durch die Luft schwirren.
Die Lekture schlagt sofort in Bann, auch weil Grenzfahrt eine weitere Dimension offnet die der Erinnerung. Zuruck in jenem Dorf, am Ende des Lebens, will dem Vater des Erzahlers nicht mehr einfallen, dass er hier Kind war. Wie Stasiuk diese Episoden in die atemlose Kriegserzahlung hineinwebt, verleiht dem Roman seine poetische und existentielle Wucht.