Griechenlands Image hat im letzten Jahr arg gelitten, seit das Land knapp am Staatsbankrott vorbeigeschlittert ist. Nun wird in Deutschland nur noch uber Misswirtschaft und Korruption geredet, wie ehedem von der weiß-blauen Inselherrlichkeit geschwarmt worden war. Zerrbilder das eine wie das andere. Das weiß niemand besser als Eberhard Rondholz, der seit Jahrzehnten uber die Vorzuge und die Schattenseiten Griechenlands berichtet. In diesem Buch schreibt er vom Moloch Athen und seinen liebenswerten Seiten, vom Alltag der Neugriechen und ihrem gebrochenen Verhaltnis zu den antiken Vorfahren, vom Dauerkonflikt mit der Turkei und dem Umgang mit ethnischen und religiosen Minderheiten, von der Lust der Griechen am Streiken und schließlich von ihrer Gabe, selbst in Zeiten der großten wirtschaftlichen Krise die Kultur der Gastfreundschaft zu pflegen. Ein differenziertes Landerportrat, das sich wohltuend von den allseits gepflegten Klischees abhebt.