Jean-Jacques und Claire sind seit acht Jahren verheiratet, und zwischen der sonntaglichen Lammkeule bei Claires Eltern auf dem Land und dem zukunftspessimistischen Chinesischunterricht fur die sechsjahrige Tochter Louise spulen sie monoton und routiniert ihr Ehe- und Liebesleben ab, das einst durch eine Reise nach Genf auf den Spuren von Albert Cohens Roman "Die Schone des Herrn" seinen mythisch uberhohten Gipfel erreicht hatte. Aus Neid auf seinen Kollegen Édouard, der sich nach seiner Scheidung zu einem rasanten Casanova entwickelt hat, beginnt Jean-Jacques eine Affare mit der attraktiven Arbeitskollegin Sonia. Noch einmal spurt er die Genfer Gluckseligkeit, doch er weiß nicht wirklich etwas mit diesem Gefuhl anzufangen. Er, der sich fur alles im Leben ruckversichern will, erlebt den Glucksfall als beangstigend unkontrollierbar und verlaßt Sonia wieder. Claire, die sich nicht lange von der neuen Liebeslust ihres Mannes tauschen laßt, engagiert ihrerseits den schuchternen Russen Igor zunachst als Detektiv und dann als Liebhaber. Bei einer gemeinsamen Reise nach Berlin, wo sie ausgerechnet im Hotel Suisse absteigen, erkennt Claire, daß sie ihr großtes Gluck gerade aufgegeben hat Voller Anspielungen auf Filme wie "Der Himmel uber Berlin" und "Jules und Jim" und auf Autoren wie Albert Cohen und Witold Gombrowicz erzahlt David Foenkinos in gewohnt ironischer und bisweilen skurriler Manier, aber auch mit melancholischen Untertonen die Geschichte einer großen Liebe. Sie erkennt sich leider erst, als sie mit großem Getose zu Ende geht. Sehnsuchtig wird des unwiederholbaren Anfanges einer glucklichen Beziehung gedacht: Jedes Paar hat sein eigenes Genf.