Unter dem Deckmantel einer sogenannten Edition namens "Integrated Circuit Recorder" erscheinen Publikationen aus der Reihe "GzN". Dieses Akronym steht fur "Gedanken zur Nachtruh". Dahinter wiederum steckt ein Weblog des Hauptautoren Alexander Glas. Die Texte jenes Internetauftritts entstanden nahezu ausschließlich verbal. Das gesprochene Wort wurde auf/per ICR - altdeutsch: einem Diktiergerat - festgehalten, meist vor oder (hin) zur Nachtruh, gelegentlich auch dazwischen, aber niemals bei Tageslicht. In solchen Stunden kam es hingegen oft zur Verwertung der Aufnahmen. Sie wurden allerdings nicht wie bei einem Podcast in eine online gestellte Tondatei umgewandelt (eingestellt), sondern "vertextet". Aus den gesprochenen Worten entstanden somit Texte, die kaum einer Veranderung bedurften, nur insofern es die "Umwandlungssoftware" verlangte. Der grundsatzliche Gedanke dahinter ist kurz zu erklaren: Der Sprecher wollte dadurch die Authentizitat wahren, ohne sich und vor allem der Leserschaft mit wohlgeformten Worten einen Stil aufzublenden. Selbstverstandlich hatte man das auch uber eben einen Podcast oder gar einen Blog bewerkstellig konnen. Solche Erscheinungen sind sicherlich eine schone Angelegenheit in einer medialen Welt, allerdings auch einer aufgebaut auf technokratischen Erzeugnissen, die moglicherweise neue Generationen nicht uberleben werden. Ambivalentes Verhalten muss nicht immer widerspruchlich sein. Aus Grunden einer "Nachhaltigkeit" entschloss sich der mitunter "ambiguitatstolerante" Benutzer eines technischen Sprachrohrs nach etwa 4 Jahren des Schaffens, seine Werke zeitlos in Form von kleinen gedruckten Heftchen in "CD-Booklet-Style" mit ausgesuchten Erzahlungen unter oben genannter Edition und Betitelung herauszubringen. Ob die Inhalte die Blatter wert sind, auf die sie gedruckt wurden, ist eine durchaus berechtigte Frage, die nur eine Zukunft zeigen kann und auch wird.