Die Geschwister Heinz und Kathe Lindner standen am Ufer des Flusses, der die Arbeitersiedlung von den machtigen Werken des Kommerzienrats Ruhland trennte. Sehnsuchtig flogen ihre Blicke hinuber zur festlich erleuchteten Villa Ruhland. Hinter welchem der Fenster mochte Rose, die reizende Tochter des Kommerzienrats, weilen? Heinz seufzte. "Wenn ich doch nur reich ware", murmelte er. "Dann konnte ich um die Frau werben, die ich mit allen Fasern meines Seins liebe. Aber leider geschehen keine Wunder." Kathe lachelte vertraumt. "Ist die Liebe allein nicht schon ein Wunder?", fragte sie und dachte dabei an Gert, den jungsten Sohn des Kommerzienrats. Einmal nur hatte sie mit ihm gesprochen, dann war er fur vier Jahre in die Fremde gegangen. Doch nun kehrte er zuruck, und mit heißem Hoffen fieberte ihm Kathes Herz entgegen...