Der vor zwanzig Jahren zum ersten Mal erschienene Roman "Holderlin" von Peter Hartling markiert einen Wendepunkt im Werk des Autors. Der Roman wurde zu einem Vorbild fur die literarisch-biographische Erforschung eines Kunstlerlebens, das in seinen menschlichen und geschichtlichen Spannungen von ungeahnter Aktualitat geblieben ist.
Mit Sachkenntnis und Sensibilitat, literaischer Phantasie und Einfuhlungsvermogen gelingt es Hartling, Friedrich Holderlin als Mensch und Poet zu beschreiben, sein Leben und seine Zeit so zu entwerfen, daß sie fur uns lebendig werden. Dabei vermag es Hartling, den politisch bewegten Holderlin, aber auch den liebenden neu und differenziert zu beschreiben.
Der Roman ist jedoch nicht nur eine inzwischen beruhmt gewordene Version von Holderlins Leben, so wie es gewesen sein konnte, er ist auch ein Novum in der Art, wie Hartling seinen eigenen Arbeitsprozeß und seine Beziehung zu Holderlin, seinem Werk und der Landschaft, aus der er schopft, in den Roman integriert hat.