Menschen brauchen Rituale, wie das alljahrliche Lesen der Weihnachtsgeschichte an Heiligabend. Vielleicht weil das Lukasevangelium in seiner Ambivalenz wiederholt, was man im Alltag vergisst? Das Christentum feiert Jesu Geburt und bedenkt zugleich ihrer Gefahrdung. Der Autor betont in seinem Buch beide Seiten. So bekommt die Überlieferung konkrete Prasenz: Es begab" sich nicht nur, sondern es begibt" sich noch heute. Teichert setzt die Weihnachtsgeschichte in Beziehung zur heutigen Zeit poetisch und politisch relevant. Er ladt ein, in das Mysterium von Weihnachten einzutauchen, wie in Schuberts Winterreise", in der es heißt: Ihr lacht wohl uber den Traumer, der im Winter Blumen sah ".