Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Freie Universitat Berlin, 13 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit sollen Konzeptionen judischer Identitat analysiert werden. Der naheren Betrachtung dient hier George Taboris Theaterstuck Weisman und Rotgesicht. Zunachst mochte ich auf das in Taboris Werk immer wiederkehrende Sujet der Shoah und seinen theaterasthetischen Umgang mit diesem eingehen. Darauf aufbauend wird erlautert wie Tabori judische Identitat im Allgemeinen gestaltet. Die spezifische Judenthematik und inharente Konflikte in 'Weisman und Rotgesicht' werden anschließend offengelegt. Neben der fur Tabori charakteristischen Opfer-Tater-Konstellation, sollen zusatzliche Dimensionen wie die des sozialen Konflikts zwischen Minderheiten oder die Identitatsproblematik fur die 2. Generation nach Auschwitz beleuchtet werden. Dies wird exemplarisch an den drei Hauptfiguren des Stuckes passieren. Wichtig scheint mir auch den Zusammenhang zwischen Figurenkonzeption und Kommunikation herauszustellen, da sich Identitat in Kommunikationsformen spiegelt. Ebenso beziehe ich mich auf den Zusammenhang zwischen Figurenkonzeption und Gattungsbezeichnung, denn mit der von Tabori selbstdefinierten Gattungsbezeichnung 'judischer Western' werden bestimmte Charakteristika und Handlungsraume von Figurentypen vorherbestimmt. Nachdem die einzelnen Identitaten der verschiedenen Figuren und ihr Zusammenspiel erlautert wurden, gehe ich, am Beispiel der drei Hauptfiguren auf Strategien der Emanzipation von stereotypen und klischeebehafteten Identitaten ein.