Die Untersuchungen von René Spitz zum Hospitalismus haben gezeigt, daß ausreichende Ernahrung und Versorgung allein nicht ausreichen: Kinder brauchen fur eine gesunde psychische Entwicklung auch Bindungspersonen, die ihre emotionalen Bedurfnisse befriedigen. Vor dem Hintergrund der Bindungstheorie von John Bowlby konnte die Bindungsforschung nachweisen, daß eine Vernachlassigung der fruhen emotionalen Bedurfnisse eines Sauglings Schadigungen in der Hirnreifung zur Folge hat.
Diese sind eine Ursache fur die Entwicklung von schweren psychopathologischen Auffalligkeiten, die wir auch als Bindungsstorungen diagnostizieren. Wenn die elterlichen Fahigkeiten zur Forderung der emotionalen Entwicklung ihres Kindes nicht ausreichen oder sich schadigend auswirken, wird oft eine Fremdbetreuung des Kindes in einer Pflege- oder Adoptivfamilie erwogen. Dies kann zu neuen, »heilenden« Bindungserfahrungen des Kindes fuhren.
Die Beitrage erlautern die rechtlichen Zusammenhange und Fragen wie etwa Besuchskontakte, betreuter Umgang oder Ruckfuhrung des Kindes in seine Ursprungsfamilie unter bindungs dyna mischen Gesichtspunkten.
Mit Beitragen von:
Theodor Hellbrugge, Stephen J. Suomi, Kim A. Bard, Mechthild Papou ek, Michael Rutter, Zdenek Matejcek, Jaróslav turma, Ludwig Salgo, Dana E. Johnson, Miri Keren, Angie Hart, Karl Heinz Brisch.