Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Sozialpadagogik / Sozialarbeit, Note: 1,7, Universitat Trier, Veranstaltung: Verwaltungsmanagement, 22 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die zahlreichen Reformvorhaben der offentlichen Verwaltung in Deutschland zeigen, dass sich der burokratische Verwaltungsapparat in der Krise befindet. Der klassischen offentlichen Verwaltung wird vorgeworfen teuer, starr und langsam zu sein und so nicht effizient und effektiv arbeiten zu konnen. Besonders pragnant ist das Argument der Finanzkrise, auf welches differenzierter eingegangen wird. Nach Vorbild der hollandischen Stadt Tilburg initiierte die Kommunale Gemeinschaftsstelle fur Verwaltungsvereinfachung (KGSt), Anfang der 90iger Jahre, eine grundlegende Reform der offentlichen Verwaltung. Große Erwartungen wurden in das Neue Steuerungsmodell gesetzt. Dieses Konzept beinhaltet den Aufbau einer dezentralen Fuhrungs- und Organisationsstruktur. So sollen Hierarchien abgeflacht und die Eigenverantwortung der verschiedenen Akteure gesteigert werden. Das Neue Steuerungsmodell basiert auf betriebswirtschaftlichen Strukturen. Gerade bei der Übertragung auf Arbeitsfelder der Sozialen Arbeit zeigt sich dieses auf Marktwirtschaft ausgelegtes Modell als problematisch. Ziel dieser Arbeit ist es, zu untersuchen, ob sich das Modell der Neuen Steuerung mit der Spezifika der Kinder- und Jugendhilfe vereinbaren lasst? Hierzu wird die etwas polemisch wirkende These aufgestellt, dass durch die Verwaltungsreform hin zur Neuen Steuerung, die Gefahr besteht, dass individuelle Belange der AdressatInnen, sowie der ehrenamtlichen MitarbeiterInnen, aufgrund einer zu einseitigen Ökonomisierung und Marktorientierung, nicht ausreichend, im Sinne der fachlichen Anspruche, wahrgenommen werden konnen. Um dies zu analysieren werden Erfahrungen von Jugendamtern aufgegriffen, die sich bereits mit der Implementierung des Neuen Steuerungsmodells befasst haben. Dazu wird der aktuelle Stand des Implementierungsprozesses in der Kinder- und Jugendhilfe kurz skizziert. Da es sich bei der Kinder- und Jugendhilfe um eine soziale personenbezogene Leistung handelt, wird im weiteren Verlauf insbesondere die Perspektive der AdressatInnen fokussiert. Es soll analysiert werden, inwieweit sich die Implementierung des Neuen Steuerungsmodells auf die individuelle Arbeit mit den AdressatInnen und auf deren Position in der Kinder- und Jugendhilfe auswirken kann. Da dies nicht einseitig geschehen soll, werden sowohl Bedenken und Gefahren, als auch Chancen der Einfuhrung des Neuen Steuerungsmodells betrachtet. Abschließend werden die Ergebnisse noch einmal zusammenfassend kurz dargestellt.