Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Deutsch - Padagogik, Didaktik, Sprachwissenschaft, Note: Sehr gut, Padagogische Akademie des Bundes in der Steiermark, Veranstaltung: Fachdidaktik 1 - Sprachheilkunde, 10 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In der Literatur findet sich eine verwirrende Vielzahl von unterschiedlich gebrauchten Bezeichnungen, die mit dem Phanomen Lese-Rechtschreibschwache zu tun haben. Zu den gebrauchlichsten gehoren im deutschen Sprachraum die Ausdrucke Legasthenie und Dyslexie. Beide Worter bezeichnen eine Phanomen, das sich wortlich genommen auf einen Bereich der Schriftsprache beschrankt, namlich das Lesen bzw. die gesprochene Sprache. Das, was unter Storung des Schriftspracherwerbs verstanden wird, was als Ursache angenommen wird und wie Schriftspracherwerbsprozesse zu fordern sind, ist heterogen. Begriffe wie z.B. Legasthenie, Lese-Rechtschreibschwache (LRS), A- bzw. Dyslxie bzw. Anbzw. Dysorthografie werden fur das selbe Erscheinungsbild verwendet, namlich fur orthografisch nicht korrekte Schreibungen eines Schreibers zu einem Zeitpunkt, zu dem eine Mehrzahl der Kinder/Schreiber uber bessere Schreibungen verfugt. UnterLegasthenie(altgr.:legein= sprechen [hier = lesen, schreiben],a= nicht [hier = ohne],sthenos= Kraft [hier = Starke]; Lese-Rechtschreib-Schwache/Lese-Rechtschreib-Schwierigkeit) versteht man eine massive und lang andauernde Storung des Erwerbs der Schriftsprache. Die betroffenen Personen (Legastheniker) haben haufig Probleme mit der Umsetzung der gesprochenen zur geschriebenen Sprache und umgekehrt. Als Ursache werden Probleme der auditiven und visuellen Wahrnehmungsverarbeitung, der Verarbeitung der Sprache und vor allem der Phonetik angenommen. Ursprunglich war Legasthenie der nur in der Medizin und Psychologie benutzte Begriff fur eine Lese-Rechtschreib-Schwache und der daraus resultierenden Probleme. In der Padagogik sprach und spricht man eher von einer 'isolierten Lese-Rechtschreibstorung' oder einer 'Lernstorung bei normal begabten Kindern', um die Diskrepanz zwischen einer ausgesprochen niedrigen Lese- und Schreibleistung und normaler oder sogar oft uberdurchschnittlich hoher Intelligenz in Worte zu fassen. Als internationaler Begriff wird in den meisten Landern fur die isolierte Lese-Rechtschreibstorung Dyslexie bzw. Dyslexia (Dys-/ dys- = erschwert, schwierig, miss-/Abweichung von der Norm, lexis= Sprechen, Rede Wort) benutzt. Die Abkurzung LRS wird im Schulsystem vor allem fur andere Formen von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten angewendet, z. B. fur alle nichtlegasthenen Leseschwachen bedingt durch Erkrankung, Meningitis oder andere Behinderungen wie z.B. Down-Syndrom oder auch durch mangelnde Deutschkenntnisse wegen Migration.