"Vielleicht ist es ein Unrecht, einen Menschen ganz fur sich haben zu wollen, ohne Rucksicht auf ihn selber, so wie ich Paul als Freund und Sie ihn als Mann! ... Wenn es ein Unrecht war, dann hat es sich an uns geracht ..." An ihrem siebenundzwanzigsten Geburtstag zieht die junge Witwe Gabriele Lunhardt nach dreijahriger Trauerzeit zum ersten Mal wieder bunte Kleider an. Ihre Mutter hegt schon Plane, sie neu zu verkuppeln, doch Gabriele lebt noch immer ganz in der Erinnerung an die große, gluckliche Liebe ihres Lebens. Doch noch am gleichen Tag holt sie auch die Vergangenheit ein, in Gestalt des afrikanischen Plantagenbesitzers Werner von Ostonne, bester Freund ihres verstorbenen Mannes Paul und nun ihr erbitterter Feind. Über Ostonne, der ihr die Briefe Pauls an ihn zukommen lasst, erfahrt sie, dass ihr Ehegluck, zumindest was ihren Mann anging, nur ein scheinbares war, auf dem taglichen Seelenleid und Ungluck ihres Mannes aufgebaut, der fur seine geliebte Frau das Leben als Afrikaforscher und Plantagenbesitzer in Deutsch-Ostafrika an der Seite seines Freundes Werner aufgegeben hat und mit zerrissener Seele, dem Selbstmord nahe, verstarb ... Als Gabrieles bisheriges Leben unter ihr zusammenbricht, ringt sie verzweifelt nach Neuorientierung, fur die schließlich sogar der Feind von Ostonne zur Schlusselfigur wird. Ein psychologisch durchdrungener und einfuhlsam erzahlter Roman uber den Konflikt zwischen Liebe und Lebensberufung.-