Militarische Eingriffe in fremden Territorien gehoren zu den großen Triebkraften der Weltgeschichte. Gewohnlich lagen ihre Ursachen in der Gier nach Macht, Land oder Reichtumern begrundet. Seit dem 19. Jahrhundert hat sich ein neuer Typus etabliert: militarische Interventionen, die nicht mehr vornehmlich auf Vergeltung, Eroberung oder Machtgewinn abzielen, sondern auf die Herstellung kollektiver und individueller Sicherheit durch die Stabilisierung fremder Territorien. Hubert Zimmermann zeichnet, basierend auf umfangreichen Fallstudien zu den USA, Deutschland und Frankreich, die spannende Geschichte militarischer Interventionen und ihrer Rechtfertigungen im internationalen Vergleich bis in die Gegenwart nach. Wie wandelten sich im Laufe der Geschichte die Motive und Begrundungen? Welche Konflikte und Widerspruche tauchten immer wieder auf? Ganz wesentlich geht es bei der Rechtfertigung von Auslandseinsatzen um die eigene Identitat im Verhaltnis zu anderen Gesellschaften. In diesem Sinne ist dieses Buch auch eine Reflexion uber die seit jeher umstrittenen Vorstellungen von Rechtmaßigkeit und Verhaltnismaßigkeit im Umgang der Staaten untereinander.