Examensarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Westfalische Wilhelms-Universitat Munster, 60 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Es ist doch mehr und anderes als das bekannte noble ennui.' Dieses von Thomas Mann in Bezug auf Stifters ?uvre beobachtete 'mehr' soll ins Zentrum der vorliegenden Arbeit geruckt werden. Schon von Zeitgenossen als 'das uberschatzte Diminutiv-Talent' bezeichnet, hat gerade Stifter immer wieder negative Einschatzungen erfahren, die im zweifelhaften Pradikat 'Poet der Langeweile' kulminieren. Ziel dieser Arbeit soll es sein, die immer wieder thematisierte Langatmigkeit, die scheinbar endlos idyllisierenden Beschreibungen, die dem Leser bei der Rezeption Stifterscher Erzahlprosa begegnen, aus einer anderen Perspektive heraus zu betrachten. Thomas Mann bezeichnet den Österreicher als 'Ehrenretter der Langeweile' und betont des Weiteren, 'was fur ein aufregender, außerordentlicher, alle Augenblicke ins Extreme [...] vorstoßender Erzahler' er ist. Seine Beobachtung soll in diesem Rahmen als erste Motivation herangezogen werden, innerhalb der Ordnungssysteme Stifters tatsachlich nach 'mehr', nach anderen Strukturen zu suchen, an denen sich der jeweils dargestellte Kosmos reibt und so seine 'Außer-Ordentlichkeit' bedingt.