Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Antike, Note: 2,3, Friedrich-Schiller-Universitat Jena (Philosophische Fakultat), Veranstaltung: Proseminar: Aristoteles' Naturphilosophie, 17 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Betrachtet man unser heutiges Verstandnis von Natur, erscheint es uns als logisch, dass samtliche Vorgange in der Natur auch 'naturlich' sind. Hierzu gehoren nicht nur samtliche lebende Organismen, sondern auch deren Produkte. Gelegte Eier, gebaute Nester oder Schutzdamme der Tiere zahlen fur uns daher ebenso zur Natur wie die Lebewesen selber. Doch wo kommt dieses Verstandnis eigentlich her? Sind vielleicht Ursprunge bei Ideen der griechischen Philosophen zu suchen oder ist unser heutiges Naturverstandnis ganz anders als das damalige? Konnen wir unser heutiges Naturverstandnis mit dem aristotelischen vergleichen? Oder ist es eher schwierig, solche Auffassungen aufgrund der zeitlichen Differenz gedanklich miteinander zu verknupfen? Was zahlte beispielsweise fur den bedeutenden Aristoteles zur Natur und was lag fur ihn außerhalb der naturlichen Grenze, war also kunstlich? Gab es bei ihm uberhaupt eine strikte Trennung zwischen Natur und Technik und wie sieht es damit heute aus? So stellt sich nun die Frage, ob eine eindeutige ontologische Unterscheidung zwischen Natur und Technik und somit auch zwischen Naturgegenstanden und kunstlich hergestellten Artefakten, wie sie Aristoteles vollzog, tatsachlich noch sinnvoll und gultig ist, oder ob sich die Begriffe immer weiter annahern. Gleichzeitig ist zu ergrunden, ob das Verhaltnis zwischen Natur und Technik, wie es Aristoteles auffasst, heute noch gultig ist bzw. uberhaupt gultig sein kann. Ziel der Hausarbeit ist es, Argumente und Gegenargumente anzubringen und somit die offenstehenden Fragen zu klaren. Hierbei werde ich zunachst Aristoteles' Auffassung darlegen. Die Beispiele der neuzeitlichen Physik und der Biologie werden die Grundlage der Argumentation uber die Natur bilden. Arnold Gehlen, Friedrich Dessauer und Martin Heidegger hingegen bilden die Basis in Technikfragen. Aktuelle Tendenzen sollen die Argumentation unterstutzen und die Schwierigkeit einer eindeutigen Unterscheidung untermauern.