Die gesellschaftstheoretische Behandlung der Wirtschaftstheorie war bereits in den Debatten um die Österreichische Schule der Nationalokonomie Anfang des 20. Jahrhunderts relevant. In diesem Kontext stellt Christoph Morlok die werkgeschichtliche Frage nach der Entstehung der soziologischen Grundkategorien des Wirtschaftens" von Max Weber. Er verfolgt die These, dass Weber auf einen missgluckten Integrationsversuch von Wirtschaftstheorie und Gesellschaftstheorie des damals fuhrenden Ökonomen Friedrich von Wieser reagierte. Durch die Verknupfung von fruher Österreichischer Schule und Max Webers Soziologie wird in der Arbeit nicht nur okonomische Dogmengeschichte und klassische Soziologie verbunden, die (Be-)Funde des Autors legen Fragestellungen und konzeptionelle Ansatze frei, die auch heute, hundert Jahre nach ihrer Formulierung, die aktuellen Diskussionen anregen konnen.