'Romain Rolland. Der Mann und das Werk' ist ein biographischer Roman von Stefan Zweig, erstmals erschienen im Jahre 1921. Romain Rolland (1866-1944) war ein franzosischer Schriftsteller, Musikkritiker und Pazifist. Er wurde 1915 als dritter Franzose mit dem Nobelpreis fur Literatur ausgezeichnet. Aus dem Buch: 'Auch das Leben Romain Rollands versagt sich solcher Frage nicht. Es ist im doppelten Sinn heroisch, denn erst spat, von der Hohe der Vollendung gesehen, offenbart sich das Sinnvolle seines Baues. Langsam ist hier ein Werk gebildet, weil gegen große Gefahr, spat enthullt, weil spat vollendet. Tief eingesenkt in den festen Grund des Wissens, dunkle Quadern einsamer Jahre als Fundament, tragt reiner Guß alles Menschlichen, im siebenfachen Feuer der Prufung gehartet, die erhobene Gestalt. Aber dank solchen Wurzelns in der Tiefe, der Wucht seiner moralischen Schwerkraft, kann gerade dies Werk dann unerschuttert bleiben im Weltensturme Europas, und indes die andern Standbilder, zu denen wir aufblickten, sturzen und sich neigen mit der wankenden Erde, steht es frei, 'au dessus de la mêlée', uber dem Getummel der Meinungen, ein Wahrzeichen fur alle freien Seelen, ein trostender Aufblick im Tumult der Zeit.'