Kloster, Kuppeln und der Glanz der Zarenzeit" lautete das Leitmotiv einer Flusskreuzfahrt durch den Westen Russlands, die von Moskau uber Flusse, Kanale und Seen vorbei an kleineren Stadten und Dorfern im weiten Bogen nach St. Petersburg fuhrte. Die Reise begann in der Neuzeit auf dem internationalen Flughafen von Domodedowo, dessen bauchig-futuristische Glasarchitektur jenseits aller Vorstellungen eines inzwischen auch von der Moderne beleckten Russlands liegt. Gleiches gilt fur die Wolkenkratzer von Moskau City, die im Kontrast zu den einstigen und heutigen Zentren der Macht stehen den Bauten des machtigen Kremls, dem riesigen Roten Platz und den Turmen im Zuckerbackerstil aus der Sowjetzeit. Unterwegs schildert der Autor das Schicksal des Zarewitschs Dimitri in Uglitsch, seine Eindrucke von der alten russischen Handelsstadt Jaroslawl am Goldenen Ring und Gedanken zu der Mutterchen Russland" genannten Wolga dem großten Strom Europas. Beobachtungen eindrucksvoller Landschaften wechseln mit Berichten uber faszinierende Bauwerke in geschichtstrachtigen Orten und Begegnungen in den Stadtchen Gorizy und Kirillow. Die Weite Kareliens beeindruckt ebenso wie das einfache Leben der Menschen auf der fernen Insel Kishi im Omegasee, wo sie in der Einsamkeit des Nordens das Kishi Pogost genannte Kirchenensemble schufen ein filigranes und in der Welt einmaliges Kunstwerk. Die Reise endete in der Welt Peters des Großen. Dieser pragte Russland wie kein anderer Zar. In dem von ihm gegrundeten St. Petersburg herrscht Aufbruchstimmung. Die Metropole an der Mundung der Newa in die Ostsee zeigt sich lebendig und aufgeschlossen mit einer Mischung aus altem Charme und neuem Lifestyle. Russland hat sich geoffnet und spielt auf dem Klavier der Globalisierung eine zunehmend wichtige Rolle. Jungere, zukunftorientierte Generationen sind nachgewachsen. Nach wie vor berichten die Medien kritisch uber den schleppenden Prozess der Demokratisierung, die ungebrochene Macht des Staatsprasidenten und des vom Hintergrund aus durchoperierenden Ministerprasidenten, die Vetternwirtschaft und die Korruption. Manches blieb von dem alten Russland. Vieles hat sich jedoch zum Besseren verandert.