In den drei Jahrzehnten zwischen 1951 und 1981 entstanden die hier vorliegenden essayistischen Betrachtungen Jungers, darunter auch die nicht zuletzt fur sein eigenes Schaffen poetologisch interessanten Maximen und Reflexionen uber »Autor und Autorschaft«.
Der vorliegende Band entspricht Band 13 der gebundenen Ausgabe.
Voll gegensatzlicher Spannung ist Jungers Essay uber »Typus, Name, Gestalt« eine Spannung, die fur sein gesamtes Werk so charakteristisch ist und weshalb es sich eindimensionalen Deutungsversuchen oftmals entzieht: So ist etwa der »Typus« einerseits konkretes Ordnungselement, andererseits abstrakte Anschauungsform. Damit begegnet Junger auch der Gefahr einer simplizistischen Reduktion.
Dies zeigt sich auch in »Zahlen und Gotter«. Zu ihnen vermerkt Junger in seinen Tagebuchern »Siebzig verweht«: »Wenn wir die Zahlen als ein Netz betrachten, das der Geist uber den Kosmos wirft, werden wir immer Dinge finden, die durch die Maschen schlupfen, und andere, die so verborgen sind, daß sie nicht erfaßt werden.«
Und schließlich entwirft er in aphoristischen Maximen und Reflexionen uber »Autor und Autorschaft« eine Art Poetologie. Bis zu seinem Tode sollte Junger sie immer wieder erweitern und uberarbeiten ein Ausdruck des Kerngedankens seiner Poetik der »Fassungen«, in welcher der Dichtung die Moglichkeit bietet, sich dem eigentlich Unaussprechlichen anzunahern.
Der Band versammelt ferner die Essays »Am Kieselstrand«, »Drei Kiesel«, »Fassungen«, »Das Spanische Mondhorn«, »Grenzgange«, »Sinn und Bedeutung«, »Traume«, »Spiegelbild« sowie »Über Sprache und Stil«.