Die Bande vier und funf der »Samtlichen Werke« enthalten mit »Siebzig verweht« die Tagebucher Jungers aus den Jahren 1965 bis 1980, die wiederum mit der fur ihn so charakteristischen Mischung aus Tagebuchnotaten, Briefen, Reflexionen und Kommentaren aufwarten. Dieser Band umfasst dabei die Jahre 1965 bis 1970.
Deutlich rucken in diesen Tagebuchern die zeitkritische Sicht Jungers und das Verhaltnis des Autors zu seinem eigenen Werk ins Zentrum der Reflexionen. Der Gegenwartskunst steht er skeptisch gegenuber jedoch nimmt er vieles davon erst gar nicht zur Kenntnis.
Eingestreut sind zudem Berichte uber die Arbeit an eigenen Werken, etwa den »Subtilen Jagden«, »Drogen und Rausch« oder der »Zwille«. Nicht nur als textgenetische Quelle interessant, sind die Tagebucher indes auch Ausdruck von Jungers Selbststilisierung, die von der Kritik wiederum kontrovers bewertet wurde.