Warschau 2014: Saturnin, ein alleinstehender Handelsvertreter und ehemaliger Leistungssportler, erhalt eines Abends einen Anruf von seiner Mutter: Sein 96jahriger Großvater Tadeusz ist verschwunden. Entschlossen fahrt er in sein Heimatdorf, um den Vermissten zu suchen. Wie in einer Familienchronik entfaltet sich die Geschichte dreier Generationen. Sie ist stark von den Erlebnissen eines Mannes gepragt, der vor allem eines war: ein zartlich liebender Musiker, der nie Soldat sein wollte und wider Willen zum rachenden Partisanen wurde. Spater wird er sich in tiefes Schweigen vergraben. Es ist der Enkel, der seinen Großvater zum Sprechen bringt und eine Geschichte erfahrt, die seine eigene Jugend plotzlich in einem ganz anderen Licht erscheinen lasst. Jakub Maecki erzahlt in den vielen Registern seiner außerst lebendigen Sprache anhand einfacher und selbstbewusster Landbewohner die jungere Geschichte Polens. Sein reifes, psychologisch fundiertes Verstandnis des Menschen, sein humaner Blick und seine Vorstellungskraft machen seine Werke zu einer wichtigen, versohnenden Stimme der europaischen Gegenwartsliteratur.